Die Stadt Mönchengladbach wird im Mai den Seecontainer am Tippweg abbauen, der zuletzt als informeller Rückzugsort für suchtkranke und wohnungslose Menschen diente. Ein neuer Standort ist nicht vorgesehen. Der ursprünglich als Übergangslösung gedachte Container war im Sommer 2024 errichtet worden, nachdem der Treffpunkt der Drogen- und Alkoholszene am Tellmannplatz in der Rheydter Innenstadt aufgelöst worden war.
Oberbürgermeister Felix Heinrichs betont, dass der Rückbau des Containers keine einfache Entscheidung sei, aber auf anhaltende Beschwerden aus der Nachbarschaft sowie anhaltende Diskussionen über den Standort folge. Die Situation sei komplex, vergleichbar mit Problemlagen in vielen deutschen Städten. „Eine einfache und eindeutige Lösung gibt es nicht“, so Heinrichs. Die Stadt habe in den vergangenen Jahren zahlreiche Hilfsangebote geschaffen und wolle diese weiterentwickeln.
Um über neue Wege im Umgang mit den Herausforderungen zu sprechen, hat der OB Vertreter aus Politik, Verwaltung, Sozialarbeit, Polizei, Drogenberatung und Ehrenamt zu einem Austausch im Mai eingeladen.
Grüne üben scharfe Kritik
Beim Kreisverband der Grünen sorgt der Rückbau des Containers ohne Alternative für scharfe Kritik. Aus Sicht des OB-Kandidaten Marcel Klotz offenbart die Entscheidung erneut eine fehlende Strategie im Umgang mit marginalisierten Gruppen in der Stadt. „Dass der Container jetzt einfach verschwindet, ohne dass eine Alternative benannt wird, zeigt, dass sich nichts geändert hat. Diese Politik reagiert auf öffentliche Stimmung, nicht auf soziale Realität“, so Klotz.
Bereits im vergangenen Jahr hatten die Grünen im Hauptausschuss nach der konzeptionellen Grundlage für den damaligen Standortwechsel gefragt – die Antwort sei ausweichend und unkonkret gewesen. Nun werde erneut ohne Plan gehandelt, so der Vorwurf.
Zudem verweisen die Grünen auf einen Ratsbeschluss aus dem vergangenen Jahr, der die Verwaltung beauftragt hatte, ein ganzheitliches Konzept für die Zielgruppe zu entwickeln. Dass nun – ein halbes Jahr später – ein externes Institut für 80.000 Euro beauftragt werde, um Bedarfe und Zuständigkeiten zu klären, zeige die Konzeptlosigkeit der Stadtspitze.
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